Das Heilige Grab
Das Heilige Grab von Mariathal stammt aus der Zeit um 1750 und wurde vom Schwazer Barockkünstler Christoph Anton Mayr geschaffen.
Das besondere an diesem Heiligen Grab besteht darin, dass dieses als fester Bestandteil in den Hochaltar eingebaut wurde und nicht wie sonst allgemein üblich, der komplette Hochaltar verdeckt wird.
Der schwarz-goldene Altaraufbau bleibt sichtbar und bildet den äußeren Rahmen.
Die sechs großen nach hinten zusammenrückenden Altarsäulen haben bereits eine perspektivischer Wirkung, und diese wird nun in der gemalten Säulenreihe so fortgesetzt und gesteigert, dass der Blick geradezu auf das Allerheiligste (Karsamstag), bzw. den Auferstandenen (ab Ostern) gelenkt wird.
In der ersten Wölbung prangt eine Kartusche mit der Inschrift „ERIT SEPULCHRUM EIUS GLORIOSUM" („Sein Grab wird herrlich sein").
Aus der zweiten Wölbung flattern zwei Putti mit dem Schweißtuch der Veronika, und aus der dritten zwei mit der INRI-Tafel.
An der ersten Säulenreihe steht links ein Engel mit Kelch und Kette. Er symbolisiert den Ölberg und die Gefangennahme. Der rechte Engel hält Geiselsäule, Rute und Dornenkrone als Zeichen des Leidens.
An der zweiten Säulenreihe stehen zwei engelsgleiche Gestalten, aber ohne Flügel. Die linke Gestalt hält einen Kelch mit einem kleinen Kreuz sowie einen Anker. Sie stellt demnach den Glauben und die Hoffnung dar. Die schöne Frau gegenüber mit dem flammenden Herzen auf der Brust personifiziert die Liebe.
In der dritten Reihe sind wieder zwei Engel mit Kreuz und Lanze in ihren Händen, sie markieren die Vollendung des Erlösungswerks.
Die vielen bunten Glaskugeln, sogenannte Schusterkugeln, vervollständigen die Pracht des Heiligen Grabes und symbolisieren mit ihren bunten Lichtern den himmlischen Glanz und die Freude über die Auferstehung Jesu.